
Focus-BKT
Focus-BKT sind keine neuen Augentropfen, sondern ein Feature, das OLYMPUS
der OMD E-M5II Anfang 2015 implantiert hat.
Es ist auch in der OMD E-M1 nach dem Super-Update, aber nur mit einer maximalen
Belichtungszeit von 1/8 Sekunde.
Außerdem ist es in der OMD E M10II, der PenF, der OMD E-M1 Mark2, OMD E-M1X,
nicht in der OMD E-M10 Mark3
Objektive
Focus-BKT ist mit allen Olympus Pro-Objektiven und dem 1,8/75mm Objektiv möglich
da nur Sie von der Kamera zum Vortrieb gesteuert werden können.
Damit setzt OLYMPUS absolut neue Maßstäbe in der Makrofotografie, das heißt,
damit ist es sehr einfach, Motive durch den automatischen Focus Vortrieb der
Kamera extrem detailreich, z.B. mit Offen Blende eine Bilderserie zu erstellen,
die nach dem zusammenlegen z.B. mit Helicon-Focus zu einer Aufnahme das Motiv mit
perfekten Details und einer hervorragenden Schärfe zeigt, ohne störendes Beiwerk
mit einem super Bokeh, natürlich nur, wenn sich das Motiv nicht bewegt
oder vom Wind bewegt wird.
Warum Focus-BKT, weil es mit einem Einzelfoto im Makrobereich stark abgeblendet
nicht möglich ist, ein Makro-Motiv komplett Scharf abzulichten und dabei frei zustellen,
bzw. hätte ich bei einer stark abgeblendeten Aufnahme
sehr viel störendes Beiwerk mit in Foto, das vom eigentlichen Motiv ablenkt,
bzw. komme ich bei starken Abblenden in die Beugungsunschärfe, das heißt
Verlust von Details und eine gewisse Weichheit im Bild.
Praktischer Ablauf:
Meine Kamera ist auf „A“, das heißt Zeitautomatik, weil ich mit meiner
vorgegebenen Blende die Schärfen tiefe bestimmen möchte.
Offen blende ist beim Zuiko 2,8/60mm Macro perfekt zum Freistellen,
F/4-5 legt an Details noch etwas zu, ab ca. F/6,3 komme ich in die Beugungsunschärfe
das heißt aber nicht das die Objektive dann in der Abbildung stark einbrechen,
ich habe in einem Versuch mit dem 75mm hervorragende Leistungen bis F/16 fest gestellt.
Das Objektiv ZUIKO 2,8/6o Macro stelle ich auf manuell.
Ich stelle je nach Abbildungsmaßstab manuell am Objektiv oder mittels
Makroschlitten den Nullpunkt ein, so bezeichne ich den Focus- oder Startpunkt
einer Focus-BKT-Serie, der einen Hauch vor dem ersten Detail des Motivs liegen sollte,
ich löse mittels Kabelfernauslöser aus und der Focus fährt Bild für Bild in die Tiefe,
das heiß von mir weg.
Auf dem Display kann ich den Fortschritt sehen, durch nochmaliges drücken des Auslösers
beende ich die Serie. Hat sich das Motiv, z.B. ein Insekt bewegt, oder der Wind hat
nicht mitgespielt, Serie durch nochmaliges Auslösen stoppen, am Objektiv durch Rechtsdrehung
also im Uhrzeigersinn wieder auf den Null- bzw. Startpunkt zurückstellen,
und erneut die Serie starten.
Einstellung Focus-BKT
Anzahl der Aufnahmen stellt Ihr auf 500 oder höher, Ihr wisst nie wie hoch evtl.
der Bedarf ist, da ich den Schärfepunkt auf dem Display verfolgen kann, kann ich
durch nochmaliges drücken des Auslösers die Serie jederzeit beenden, möglich
sind bis 999 Aufnahmen mit bis zu 10 einstellbaren Vorschubschritten.
Keine Angst vor zu vielen Aufnahmen, der Focus-BKT arbeitet mit dem elektr. Verschluss,
das bedeutet kein Verschleiß, meine PenF hat fast 700tausend Auslösungen
ohne irgend welche Probleme hinter sich.
Focusunterschied…….
ist die Bezeichnung, in wie weit der Vortrieb
nach jeder Aufnahme in die Tiefe gefahren wird, dafür kann man keine Tabelle
erstellen, weil der Vortrieb auch von der Blende abhängig ist, abgeblendet bedeutet
weniger Aufnahmen, Offen blende mehr Aufnahmen, da der Schärfentiefenbereich
so schmal ist das man mit Schritt 1 der Vortrieb auf dem Display fast nicht zu sehen ist.
Welcher Focusunterschied ist der richtige, von 10 möglichen.
Ich empfehle für den der Qualität haben möchte und wenn die Voraussetzungen,
(Wind etc. ) bis zum Maßstab 1:1 den Schritt 1 oder 2
mit einem Hilfsmittel, z.B. einer Nahlinse Schritt2 oder 3
mit zwei Hilfsmitteln, Nahlinse und Zwischenringe Schritt 3 oder 4
alles ist variable und jeder muss seinen Workflow finden, dies sind nur meine
persönlichen Vorgaben für Qualitativ hochwertige und detailreiche Fotos.
ISO
da ich eine perfekte Freistellung und ein schöne Bokeh ohne Rauschen
bevorzuge, ist mein Favorit Low ISO
Dateiformat Jpeg
in RAW läuft Euch beim zusammenlegen der einzelnen Aufnahmen einer Serie
von evtl. 100 Fotos die Zeit am am PC davon, wenn Ihr wie ich mit 5tausend
Aufnahmen an einem Morgen zurück kommt, vergeht schon einmal ein Tag bis
die RAW-Serien zusammengelegt sind.
Die Jpeg-Engine von Olympus ist so hervorragen mit natürlichen Farben,
das ich seit dem erscheinen der OMD E-M5 nur noch in diesem Datei-Format
ablichte und ich bei der PenF und der OMD E-M1 Mark2 die Schärfe auf minus
2 gesetzt habe, weil das Endbild aus der zusammen gelegte Serie aus meiner
Sicht zu scharf ist, noch stärker wird die Schärfe hervorgehoben, wenn ich die
Aufnahme dann für das Internet skaliere.
Bildbearbeitung
Ich bearbeite in Photoshop, Schnitt und Belichtung.
Mit Topaz-Filtern Schärfe und entrausche ich.
Wenn Euch meine Erklärungen weiter geholfen haben,
würde ich mich über einen Kommentar freuen.
Hallo Frank, ich habe versucht, alles Erreichbare von dir zu lesen und anzuwenden, um irgendwann vielleicht mit meinen Bildern in die Nähe der Qualität deiner Makros zu gelangen. Danke für die prägnante Zusammenfassung wesentlicher Schritte deiner Arbeitsweise!
Gruß Stefan
Gerne, ich hoffe das Du mit der Anleitung kurzfristig gute Ergebnisse erlangt hast.
HG Frank
Hab vielen Dank für die perfekten Erläuterungen und die Einstellhilfen aus Deiner langjährigen Erfahrung. (Wenn man das so liest, ist doch alles ganz einfach. 😉
Gruß
Hartmut
Es ist ganz einfach, der größte Fehler ist die Wahl eines zu groß gewählten Schrittes
Hallo Frank,
vielen Dank für die Erklärung, mir ist einiges klarer geworden. Vor allem auch die Geschichte mit den Fokusschritten.
Meine OMD 5 II kann ja auch stacken, würdest Du da auch noch einmal einen Artikel schreiben?
Sollten da die Schritte anders gewählt werden?
Grüße
Stacken ist nicht mein Ding, da es automatisch abläuft, ich habe gerne alles unter Kontrolle,
die Schrittweise ist gleich, bzw. erhöhe um einen Schritt und sei experimentierfreudig,
das musste ich auch sein, um diese Erfahrungen zu sammeln.
HG Frank
Danke Frank für deine interessanten und leicht verständlichen Erklärungen!
Schaue mir immer wieder gerne deine Aufnahme an. Im Oly-Forum schreibe ich ja ab und zu auch einen kurzen Kommentar;-)
HG Jürgen
Jürgen ich habe zu danken, ich schreibe über ein Thema mit dem ich mich ein wenig auskenne,
aber mit dem viele in der Anwendung Schwierigkeiten haben, und der Lohn dafür sind Kommentare, danke
HG Frank
Ein wunderbarer Bericht…Anleitung…Hilfestellung und Motivation zugleich – alles in einem. Vielen Dank für diese Zusammenstellung, für die Mühe und auch die Bereitschaft Wissen zu teilen, das ist nicht selbstverständlich. DANKE
LG
Jürgen
Hallo Frank, auch von mir ein Dankeschön für den guten Beitrag. Einiges habe ich schon gewusst und einiges dazu gelernt.
Gerne, es freut mich das ich noch die eine oder andere Anregung geben konnte
HG Frank
hallo frank, man muss es sich immer wieder vergegenwärtigen….deine Anleitung ist optimal. nur so gelingen so tolle aufnahmen. ich finde es nicht selbstverständlich, dass du hier so präziese beschreibst, wie es geht. danke. ich gebs weiter….vg karl
Hallo Frank,
Deine Anleitung hat mir sehr geholfen. Einiges wusste ich schon aber
es war auch viel neues dabei.
Gerne, dafür habe ich den Blog geschrieben
Amazing work !
Thank you
Hallo Frank,
ich benutze zur Zeit Sony Kameras, habe aber auch schon vor 10 Jahren mit Nikon DSLR focus braketing gemacht, damals wie heute mit Helicon Focus.
Damals hatte ich alles im Lichtzelt und mit Makroschlitten gemacht.
Es ist vielleicht für Leser interessant, dass das Prinzip mit jeder Kamera und jedem Objektiv funktioniert! Was Blende, DOF und Schrittweite betrifft, hast du es hier ja sehr anschaulich erläutert.
In der letzten Zeit habe ich ausgiebig experimentiert, die Aufnahmen frei Hand zu machen. Die Ergebnisse sind sehr erfreulich, finde ich.
Ich habe verschiedene Vorgehensweisen ausprobiert. Kamera auf schnelle Dauerauslösung mit 10 FPS gestellt und während der Aufnahme die Kamera auf das Motiv zubewegt. Oder jetzt, so scheint es besser zu gehen, Kamera natürlich möglichst ruhig halten und manuell den Fokus durchfahren. Da hat Helicon natürlich viel auszurichten, was aber sehr gut funktioniert. Eher sind leichte Bewegungen der Pflanzen durch Wind ein Problem, das viel Nacharbeit durch „Geisterränder“ erfordert.
Noch eine Anmerkung zu einem grundsätzlichen Problem bei dieser Technik. Wenn auf hinten liegende Motivbereiche fokussiert wird, können diese teilweise durch den Unschärfekreis von davor liegenden Bereichen verdeckt werden. Dies ist schlicht Optik und kann nicht vermieden werden. Da hilft nur, in der Bearbeitung später durch Kopieren etwas auszubessern.
Meine Stacking Bilder sind hier zu finden, die meisten aus der Hand gemacht:
https://www.flickr.com/photos/dierktopp/albums/72157710153952117
VG dierk
Hallo Frank,
Ich bewundere, wie viel Zeit und Energie Du investierst, um anderen Fotofreunden Deine Erfahrungen mitzuteilen.
Ich habe mich vor Jahren auch fürs Olympus-System entschieden und bin Dir für Deine Hilfen dankbar. Werde in den nächsten Tagen versuchen, Deine Anregungen umzusetzen.
Besonders geholfen haben mir Deine Angaben zur Zahl der Einzelaufnahmen und zu den Fokusschitten.
Ich habe es in der Vergangenheit mit max. 20 Einzelbildern probiert und war nie wirklich zufrieden mit meinen Ergebnissen.
Außerdem habe ich bisher die Kosten für eine spezielle Software gescheut und immer mit dem Photoshop gearbeitet.
Hast Du Erfahrungen mit unterschiedlichen Programmen und welches bevorzugst Du?
Danke und Gruß, Gerd
Hallo Gerd
Danke, es freut mich wenn wenn man als Lohn Rückmeldungen bekommt.
Ich persönlich habe keine Erfahrungen mit unterschiedlichen Programmen zum zusammenlegen der BKT-Serien,
ich benutze Helicon-Focus, kenne aber viele Leute die andere getestet haben und alle haben sich Letzt endlich
für Helicon endschieden, ich habe Sie 10 Jahre die Lebenslang -Version, da Helicon ständig upgedatet wird ist
Sie langfristig eine preiswerte und aus meiner Sicht die Beste Software dafür.
HG Frank
Hallo Frank,
ich bin von vor einigen Jahren her Makro-Interessierte. Habe einige Zeit „nur“ Vögel fotografiert, Jetzt bin ich neu bei Olympus eingestiegen und habe einen Tipp deiner tollen Makros erhalten. Ich muss sagen, sie sind alle umwerfend gut, solch scharfe Makros habe ich vorher noch nie gesehen.
Da ich jetzt erst lernen muss, einen Stack richtig zu machen, bin ich für diese Ausführungen sehr dankbar.
Sollte mir mal einer gut gelingen, wirst du in der FC darüber erfahren.
Dir weiterhin viel Freude und Erfolg.
LG Ruth
Hallo Frank,
mit großer Ehrfurcht besuche ich immer wieder gerne Deine Homepage und freue mich stets über Deine fantastischen Aufnahmen. Danke, dass Du aus Deinen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen keine Geheimnisse machst! ;-))
Mit Interesse habe ich den 2. Virtuellen Oly-Forum Stammtisch „Olympus Makro-Fotografie“ verfolgt. Könntest Du mir noch eine Frage beantworten? Mit welchem Farbraum arbeitest Du? Adobe RGB oder sRGB.
Ich danke Dir für Deine Mühe und Grüße Dich recht herzlich aus Goslar.
Regine
Hallo Regine
Entschuldige die verspätete Antwort, ich hatte einen Workshop und bin nicht täglich auf meiner HP.
Dank für Dein Lob, ich bin immer bemüht Qualität zu zeigen, bzw. zu steigern, was Deine Frage betrifft,
benutze ich die Standard Einstellung der Kamera, sRGB
HG Frank
Hallo Frank,
vielen Dank für Deinen Artikel! Die Tipps sind wirklich super!
Zu dem Unterthema „Welcher Focusunterschied ist der richtige, von 10 möglichen?“ hätte ich allerdings 2 Fragen.
1. Meine persönliche Interpretation war bisher: Je kleiner die Zahl (von 1-10), desto kleiner der Vorschubweg und je stärker die Vergrösserung, desto kleiner muss die Zahl bzw. der Vorschubweg sein, um alle Details möglichst in der Kernschärfe abzubilden.
Nach Deinen Ausführungen scheint es aber gerade andersherum zu sein. Wie herum ist es denn nun tatsächlich ?
2. Wie lang ist eigentlich der Vorschubweg in „mm“ bei den einzelnen Focusunterschieden ( 1-10 ) ? Es sind ja womöglich nur Bruchteile eines Millimeters. Oder ?
LG Christian
Hallo Christian
1. Meine persönliche Interpretation war bisher:
Je kleiner die Zahl (von 1-10), desto kleiner der Vorschubweg und je stärker die Vergrösserung
desto kleiner muss die Zahl bzw. der Vorschubweg sein, um alle Details möglichst in der Kernschärfe abzubilden.
Richtig, aber wenn Du bei Schritt 1 bist, tiefer geht es nicht, ich benutze fast nur 1 und gehe nur mit
Hilfsmitteln einen oder zwei Schritte höher, d.h. auf 2 oder 3
Zu1. habe ich geschrieben:
Ich empfehle für den der Qualität haben möchte und wenn die Voraussetzungen,
(Wind etc. ) bis zum Maßstab 1:1 den Schritt 1 oder 2
mit einem Hilfsmittel, z.B. einer Nahlinse Schritt2 oder 3
Warum ist das so, weil mit der Nahlinse allein oder auch noch zusätzlich mit ZR
der Vorschub noch kürzer wird, deshalb kannst Du den Schritt dann erhöhen auch um weniger Fotos
zu erstellen und die Serie in kürzerer Zeit zu erstellen, das Modell hält nicht ewig still
Zu 2: Ich kenne keine Berechnung dafür, der Vorschub resultiert vom Schritt, von der Blende
und der Benutzung einer Nahlinse in welcher Stärke auch immer und ZR wieviel mm
auch immer man benutzt.
Um so stärker ich in die Vergrößerung gehe um so kürzer ist der Vorschub
Ich hoffe ich konnte etwas Licht in die Formulierungen bringen
HG Frank